Alpes-des-Haute-Provence

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Sonntag - Treffpunkt Niederbipp / CH

Alex hatte wieder das Auto und Kaltgetränke organisiert, Klaus den Dachträger vorbereitet und zusammen mit Christian, haben sie noch am Samstag das Fahrzeug umgebaut.

Am Sonntag trafen wir uns ca. 10 Uhr in Niederbipp. Als wir, Günter und ich ankamen, waren Alex, Christian, Klaus und Michael schon da. Alles umladen. Michael montierte die Räder. Frau Hügi verabschiedete sich und schon ging es los, über die schweizer Autobahnen Richtung Genf.

Kurz vor der Grenze, füllten wir noch unsere Anmeldungen aus, die aber keiner sehen wollte. Wir konnten ganz einfach von der Schweiz nach Frankreich einreisen. Ca. 13 Uhr machten wir auf einem schönen Parkplatz Mittag. Monika hatte uns leckere Fleischküche, Eier, Kuchen, Snacks und viele verschiedene Brötchen eingepackt. Vielen Dank!
Leider war das Wetter lange nicht so gut wie unser Mittagessen. Es regnete ziemlich stark.

Dann fuhren wir weiter. Meine Google-Route führte über Genoble Richtung Süden. Bei Christian und Günter machte Google einen Abstecher nach Italien und dann nach Sausiers, vielleicht ein paar km kürzer. Als die Entscheidung nahte, fiel sie auf die Route über Italien.
Die Aussicht war sehr schön. Wir fuhren das Arc-Tal hoch hinauf zum Mont-Cenis-Tunnel. 13 km lang, kosten Klasse 2  61,70€. Sofort zu bezahlen! Zum Vergleich, der längste Tunnel der Welt (13,4km) kostet 10,50€. Es geht weiter - kurz durch Italien hinauf nach Montgenèvre, hinunter nach Briancon, über den Col de Vars nach Sausiers. 18:30 Uhr, wir sind pünktlich am Hotel Bel d'Air angekommen. Es war also egal, welchen Weg wir gefahren sind.
Die Räder können wir in einem Schuppen sehr schön abstellen.
Wir belegen die Zimmer. Abendessen 19:30 Uhr - Frühstück 07:30 Uhr - das ist einfach zu merken.

Morgen geht es los! Alle freuen sich auf schöne Touren in des Alpes-des-Haute-Provence, mit den ultimativen Pässen der Alpen!

Montag - Col de Cayolle

Col de Cayolle

Im Frühstücksraum ist viel los. Alle mit Atemschutzmaske. Es gibt kein Buffet, es gibt eine persönliche Ausgabe. Für mich 3 Stck Baguette-Abschnitte, Butter, 1 Scheibe Schinken, 1 Stück Käse, Honig, aber kein Croissant. Cappuccino aus dem Automaten so viel man möchte.

Wetter ist sehr schön. Eigentlich möchte keiner mit dem Auto fahren, also biete ich den Vormittag an, Klaus wird dann nachmittags das Auto übernehmen.
Heute geht es über den Col de Cayolle, 1200 Höhenmeter.

Zuerst heißt es die Fahrräder richten. Alex hat dieses Jahr ein neues, rotes "Willier"-Fahrrad, das fährt (fast) von alleine den Berg hoch. Wir fahren pünktlich los. Unterwegs ruft Günter an, ob die Kühl-Akkus dabei sind - natürlich nicht. Ich kehre um und hole sie im Hotel. Noch vor dem Abzweig zum Col d'Allos erreiche ich wieder die Radfahrer. Wie abgemacht, mache ich ca. alle 400 Höhenmeter Pause, aber keiner braucht etwas. Ich warte immer, bis alle vorbei gekommen sind. Dann weiter bis zum Abzweig Richtung Pass. Auch dort alles ok, alle sind noch gut beisammen. Ich fahre  gemütlich und als ich auf dem Pass ankomme, sind Günter und Michael und Klaus schon oben. Bald kommen auch Alex und Christian. Nach dem obligatorischen "Passfoto" geht hinunter zum "Relais de Cayolle". Viele essen ein Steak mit Pommes. Die Pommes sind gut, das Steak ist französich! Halb roh und nur teilweise zu essen.

Nach dem Mittag darf ich fahren. Mein Rad ausladen und Akku einsetzen, doch zu meinem Entsetzen kann ich den Schlüssel für den Akku nicht finden. Er ist nicht im Geldbeutel. Alles suchen hilft nichts, also muss ich die fast 600 Höhenmeter zum Pass ohne Hilfe fahren. Ich fahre mit Alex und das ist gut, er hat einen guten Rhythmus.

Oben wieder ein "Passfoto" und dann geht es auf schöner Abfahrt, mit z.T. sehr schmalen Straßen und Brücken hinunter nach Barcelonnette. Von dort sind es noch 10 km bis nach Jausiers.

Zu Hause durchsuche ich alles, aber der Schlüssel ist nicht zu finden. Also ohne Unterstützung fahren, wenigsten kleinere Strecken.
Dann hat Klaus eine tolle Idee. Wenn ich keinen Schlüssel habe, dann können wir doch das Schloss einfach ausbauen. Wir sehen uns das an, ja diese Platte hatten wir schon mal weg, als wir die neue Steuerung eingebaut haben. Wir benötigen einen Torx Bit. Im eigenen Werkzeug ist kein passender, aber unser Wirt hat alles - auf jeden Fall den passenden Torx-Bit. Ohne Halter und mit einem Schlüssel schraubt Christian die Abdeckung ab, Michael schiebt das Schloss aus seiner Halterung und Christian schraubt alles wieder zusammen. Toll, welche Unterstützung ich hatte. Jetzt kann ich wieder alles fahren. Vielen, vielen Dank an alle und besonders Klaus für seine super Idee!!!

 

Dienstag - Col de la Bonnette

Col de la Bonnette

Frühstück wie immer. Das Wetter ist wieder top. Heute fährt Alex.

Jausiers liegt direkt an der Passstraße, also geht es gleich bergan. Vor uns sehen wir 2 Radfahrer, die mit schwerem Gepäck unterwegs sind. Die haben wir gleich, denke ich mir, aber wir holen sie nicht ein - sie sind super unterwegs. Es bilden sich wieder Gruppen. Michael und Günter und Christian, Klaus und ich fahren zusammen. Stetig geht es bergauf.
Beim "Halte 2000" soll Alex warten. Bis dahin sind es 800 Höhenmeter, ich möchte mich schonen und breche auf 2000 m Höhe ab. Christian und Klaus fahren weiter. Hier treffen wir die beiden Radfahrer mit Gepäck.
Ich nehme neben Alex Platz. Weiter oben treffen wir Günter und Michael, Michael versucht sich wie ein Profi am Auto festzuhalten. Ist gar nicht so einfach.
Wir fahren weiter und kommen an den See, bei dem kurz danach unser damaliger Freund Günter schwer gestürzt ist und mit Gehirnerschütterung in das Krankenhaus in Gap (ca. 80 km entfernt) eingeliefert werden musste. Dann kommen wir ein altes Fort, dort warten wir. Michael macht eine kurze Verpflegungspaus, Günter möchte durchfahren. Wir warten wieder auf Chrisitan und Klaus, die jetzt nicht mehr zusammen sind. Alles ist ok. Wir fahren weiter bis zum Col de la Bonnette und dann weiter auf die Cime de la Bonnette auf 2800 m Höhe. Hier geht es richtig den Berg runter und ich bitte Alex, nicht so weit rechts zu fahren, dabei fährt er in der Mitte der Straße. Oben weht ein eiskalter Wind. Die Radfahrer stöhnen über die Steilheit hier hinauf.
Nach dem "Passfoto" und vielen anderen Bildern, fahren wir wieder hinunter zum "Halte 2000". Hier ist es viel angenehmer und es gibt was zu Essen und zu Trinken. Hier kann man alles Essen. Alle sind zufrieden und zu meiner Salami (am Stück) trinke ich Apfelsaft.
Ich fahre nicht mehr so gerne schnell ab und bitte mit dem Auto fahren zu dürfen. Als alle weg sind starte ich das Auto, aber nichts tut sich, wie wenn die Batterie leer wäre. Ich gehe ins Restaurant zurück und bitte um Hilfe. Die Bedienung organisiert einige Gäste und mit deren Schiebehilfe fahre ich auf die Straße wo das Auto dann schnell im 2. Gang wieder anspringt. Nochmals ein dankbares Winken zu den Helfern und dann geht es gemütlich hinab nach Jausiers.
Heute sind wir relativ früh zu Hause, so suchen wir die 1. geplante Unterkunft (die 2. ist viel besser) , machen einen Spaziergang durch Jausiers und essen ein Eis.

Mittwoch - Col de Vars

Heute Nacht hat es geregnet und die Wolken hängen immer noch im Tal. Am Nachmittag ist mit weiteren Niederschlägen zu rechnen. Heute fährt Christian. Mit Wind- und Regenjacke gehen wir auf die Strecke. Heute sind 2 kleine Tunnel auf der Route. Bis nach Sait-Paul-Sur-Ubaye geht es gemächlich bergauf, dann zieht der Pass auf ca. 7% + an. Heute fahren alle ihren eigenen Rhytmus. Die Straße ist abgetrocknet aber es ist frisch, durch die Anstrengung wird jedem warm. Wir sind voll im Plan. Alle sind bis um 11 Uhr sind wir nach 950 Höhenmetern auf dem Col de Vars. Nach dem "Passfoto" fahren wir  nach Les Claux. Dort hatten wir beim Anstieg von Guillestre bei einer früheren Tour schon einmal Mittag gemacht. Wir sind zu früh und können zuerst nur etwas trinken. Auf dieser Seite des Passes ist das Wetter eine Idee besser, wir haben sogar ein bisschen Sonne.

Nach dem Mittagessen fahre ich. Nach den gestrigen Erfahreungen, wird ab sofort zuerst der Motor des Autos gestartet und erst dann  losgefahren. Damit Christian später die Abfahrt vom Col de Vars genießen kann, muss er zuerst wieder die 5 km und 250 m Höhe zum Pass fahren. Es wird ein Sprint und zeigt, dass alle noch Spass am Fahren haben.
Nach kurzer Pause auf dem Pass, wo sehr viele Radfahrer und Radfahrerinnen ankommen, geht es flott hinunter. Erst unten an der Abzweigung auf die D900 erreiche ich die Radler. Noch 8 km und wir sind wieder im Hotel.
Kurz nach meiner Ankunft, ich habe gerade mal die Schlüssel für die Fahrrad-Garage geholt, sind auch schon alle da.

Donnerstag - Col d'Allos

Heute ist es schon viel wärmer. Schlechtes Wetter ist erst heute Abend zu erwarten.
Wie zum Col de Cayolle fahren wir in Richtung Barcelonnette und dann biegen wir in Richtung Col d'Allos ab. Der Pass ist für Autos gesperrt, aber laut unserem Wirt für Rad- und Motorradfahrer noch möglich. Ich fahre das Auto bis zum Abzweig in Richtung des Skiortes "Pra Loop", parke es, richte mein Rennrad und warte auf die Radler zum Weiterfahren.
Das Hinweisschild zeigt es, der Pass ist gesperrt. Wir fahren auf der schmalen Passstraße ohne Verkehr bis zur Straßensperre. Nach ca. 3 km sehen wir dann die Baustelle. Die Straße ist voll gesperrt und die Bauarbeiter lassen keinen durch. Also fahren wir wieder ab.

Als "Ersatz" fahren wir noch in den Skiort "Pra Loup". (Loup = Wolf). Das Auto bleibt stehen und geht es für alle auf breiter Autostraße hinauf in den Skiort. Oben trinken wir eine Kleinigkeit.

Mittag machen wir in Barcelonnette. Es sind sehr große Portionen und ist gut. Die Sonne scheint und es geht uns gut.
Danach geht für die Radfahrer noch auf die 10 km nach Sausiers zum Hotel d'Air.

Freitag - Lac Serre de Poncon

Noch vor dem Frühstück beladen wir das Auto. Michael befestigt in bewährter Manier die Rennräder auf dem Dachträger. Beim Frühstück sind wir dann fast alleine, es gibt kein Anstehen.

Nach dem Frühstück fahren wir 30 km auf D900 Richtung Lac Serre de Poncon. Abladen, Rennräder vorbereiten. Alle sind fit, keiner will fahren, also "opfere ich mich", KIaus würde am Nachmittag fahren. Zuerst kommt eine kleine Abfahrt von 100 Höhenmetern und dann geht es wellig am Stausee entlang und hinauf nach Le Sauze-du-Lac. Von dort kann man auf der anderen Seeseite Ghorges sehen wo wir Mittag machen. Dann geht es wieder hinunter an den Stausee und über eine 1 km lange Brücke auf die andere Seite.
Und schon wieder bergan. 11 km und 550 m Höhe bis Saint Apollinaire mit sehr schönem Aussichtspunkt auf den Lac. Wieder werden "Passfotos" gemacht. Dann geht es am Stück wieder 400 m hinunter nach Ghorges. Ein Parkplatz ist in dem Städtchen sehr schwer zu finden. Das Auto müssen wir etwas weiter weg abstellen. Mittagessen ist ok. Es ist Freitag und deshalb alles mit Fisch. Zur Vorspeise gibt es eine Tunfisch/Reis-Terrinne und als Hauptgang Lachslasagne. Alles schmeckt.

Am Nachmittag darf ich fahren. Klaus hat Angst ohne Navi den Weg zu finden, also bekommt er meines. Aber wir fahren durch eine sehr einsame Gegend und bleiben immer auf der gleichen Straße, der D3. Wir fahren bei schönem Wetter 9 km 300 m auf den Col Lebraut. Alex fährt wieder seinen eigenen Rhythmus und kommt bald mit großer Siegerpose auf dem Pass an. Dann wieder ein "Passfoto". Dann geht es wieder mit einem kurzen Gegenanstieg und durch einen langen, aber beleuchteten Tunnel hinunter an den Stausee. Dieses mal aber auf 200 m tiefer weil wir unterhalb der Staumauer sind. Wieder über den See und dann 15 km 500 m mit kleinen Abfahrten hinauf bis zur D900. Dort wartet schon Klaus auf einem Parkplatz. Jetzt trinken wir bei schönstem Wetter und toller Aussicht auf den Lac deSerre-Poncon unser letztes Gipfelbier. Dann geht es 6 km hinunter zum Ausgangspunkt der heutigen Tour.

Die Räder kommen wieder auf das Auto. Dann fahren wir zurück zum Hotel Bel d'Air.

Samstag Heimfahrt

Das Wetter ist schön. Frühstück wie immer.
Die Rennräder haben wir auf dem Autodach gelassen. So müssen wir nur noch die Taschen verstauen, Christian bezahlt die Rechnung. Dann geht es schon auf die Heimreise. Die erste Schicht übernimmt wieder Alex. Zuerst über die bekannte Route an den Lac Serre-Poncon, über die untere Brücke und in Richtung Gap. Das Navi kennt den kürzesten Weg auf die Autobahn. Mittag machen wir noch in Frankreich. Naja?!  Das Bier im Auto ist wenigsten noch kalt. Die zweite Schicht fährt wieder Christian. Und dann sind wir schon wieder in Genf. In 3 Spuren geht es über die Grenze. Lausanne, Bern Niederbipp ca. 15:30 Uhr. Frau und Herr Hügi sind da und heißen uns willkommen. Während der netten Begegnung laden wir die Rennräder Taschen und restlichen Bierflaschen in mein Auto. Dann nehmen wir Abschied. Günter und ich Richtung Zürich, Alex, Christian, Klaus und Michael in Richtung Basel. Wir haben vor und in Zürich sehr viel Verkehr und mehrere Staus. Ankunft in Konstanz ca. 18:00 Uhr.

Wieder hatten wir eine sehr schöne Tourenwoche. Das Wetter war schön, die Pässe hoch und wir hatten keinen Sturz und keinen Defekt! Das kann nächstes Jahr gerne wieder so sein. Vielleicht mal wieder in den Pyrenäen.

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